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Was macht eine gute Webseite aus?
Objektive Geschwindigkeit: Die tatsächlich gemessene Geschwindigkeit.
Subjektive Geschwindigkeit: Wann wird ein Typ nervös?
Die Lift-Story.
Es war einmal ein Lift in einem Wiener Kaufhaus. Der war den Kunden zu langsam, weshalb sie sich eher nur in den unteren Stockwerken aufhielten, welche via Rolltreppe erreichbar sind.
Das Management musste reagieren. Sie haben Techniker eingeladen, welche dann nach zahlreichen Anstrengungen (stärkerer Motor, etc.) tatsächlich 5 % mehr Geschwindigkeit herausgeholt haben.
Das war zuwenig, jetzt waren die Programmierer dran. Mit einer besseren Ablaufsteuerung wurde die Liftanlage weiter optimiert. Noch immer nicht genug.
In letzter Verzweifelung wurde ein Dramaturg angestellt. Er hat vor allen Aufzügen Spiegel montiert. Nachdem jetzt die Kunden beim Warten mit sich selbst beschäftigt waren stieg die subjektive Geschwindigkeit. Die Kunden waren begeistert.
Im Web ist die Performance ein Problem, die dramaturgische Beschleunigung bringt hier viel mehr.
Selbst wenn die Seite 10 Sekunden zum Laden braucht. Wenn am Anfang zB immer wieder etwas anderes steht das die Besucher beschäftigt, ist die Seite subjektiv schnell.
Qualifizierung nach
Gerade im semiprofessionellen Bereich wird gerne herumgetüftelt. Schnell ist ein animiertes GIF eingebaut, welches allerdings
Aufmerksamkeit auf sich zieht. Tun wir noch ein paar Layer drauf (Stichwort: Schneeflocken und Sternschnuppen), ist der Webdesigner stolz auf sich und der Besucher ruck-zuck weg.
Cool sind auch Flash-Intros, sie bieten allerdings dem Besucher keinen Mehrwert. Wichtig im Zusammenhang mit Web auch: Es kostet theoretisch nichts!
Im Fernsehen muß man Sendezeit kaufen, beim Print hat man die Druckkosten. Im Internet kann man jedoch alles jederzeit ändern und zahlt nicht mal was dafür.
Flash: Mediale Möglichkeiten
SVG: Weniger Eyecandy
Abwegung: Usability weg vs. Faszination
Optische Inszenierung vs. Benutzbarkeit.
Eine kleine Schrift schaut beispielsweise einfach besser aus. Der Grund ist in der Kognitionswissenschaft zu suchen: Je weniger auf einer Fläche ist, desto wichtiger muß es sein (Brainscript).
Design ist nicht zwangsläufig Gegenläufig zur Technik, jedoch herrscht ein gewisses Konfliktpotential. Für eine Konsensfindung ist gegenseitiges Verständniß notwendig.
Aufmerksamkeit des Benutzers:
Webseiten: Zuerst konsumieren, dann Geld ausgeben
Sonst: Invers dazu. Geld -> Handy, Geld -> Magazin.
Web: Mißerfolg viel früher relevant! Deshalb Usability wichtig.
Ich gebe was => Ich kriege was
"Newsletter" => "Info"
"Postings" => "Gleichgesinnte"
Tauschsinn
"Geld" => "Porno"
Im Internet gilt die Dewise: Soweit wie möglich konsumieren, möglichst ohne Geld dabei auszugeben.
Üblich: Vergleichszyklus mühsam, Qualitätserfahrung notwendig (markenverständnis)
Web: Alternativen omnipräsent, extreme Konkurrenzsituation
Viel Angebot!
Aufmerksamkeit!
Zentrales Update => Für alle anders
Freude am Redesign: Zeichen guter Kudnenbetreuung, wenn sich immer was ändert. Nicht so im Web.
Leute bauen Bindung zu Webseiten auf. Das ist "meine Website"
Bei Markenprodukten im Web kann nicht nur die emotionale Komponente verletzt werden, sondern auch die technische.
Menschen sind faule Gewohnheitstiere und Dinge gewohnt. Die Navigationspfade haben sich eingeprägt. Deshalb: Es ist wichtig zu wissen, was man tut!
=> 5 vollgeschriebene Seiten
=> bequem, schick, nicht zu teuer. That's it.
In anderen Bereichen nicht leicht, Feature Creep.
Last modified 2005-03-12 23:34 by rck